Es mehreren sich die Meldungen von GPS (GNSS) Störungen in der Ostsee (https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ostsee-schifffahrt-gps-stoerungen-100.html). Wir sind es alle inzwischen gewohnt, dass wir unsere Törns weitestgehend mit elektronischer Navigation durchführen. 2018 waren im Bereich der Ostsee auch nur weniger Störungen statistisch bekannt. Die Fälle haben sich aber in die zenhtausende verfielfacht.
Warum lernen wir eigentlich so ausgiebig die Arbeit mit der Seekarte und die Umrechnung von Kursen? Es gibt doch Plotter!
In jedem Kurs höre ich die Frage mindestens einmal. Die erste Antwort ist immer, dass Elektronik oder Elektrik ausfallen kann, und meistens dann, wenn man es am wenigsten gebrauchen kann.
Nun kommt eine weitere wichtige Antwort dazu: Die Weltlage hat sich nicht zum Guten gewendet. Es gibt Gebiete, die massiv gestört oder sabotiert werden.
Schweden warnt ganz offiziell (https://www.krisinformation.se/en/news/2025/june/varning-for-gps-storningar-i-ostersjon) vor Störungen und den Auswirkungen für die Nautik. Es ist auch nicht klar, ob es bei der Ostsee bleibt. Auch wissen wir nicht, was noch alles passieren wird.
Es bleibt der Appell: Nur wer regelmäßig auch die manuelle Navigation übt, ist stets gerüstet. Bei den üblichen Geschwindigkeiten haben wir doch alle genug Zeit, einmal in der Stunde das Logbuch zu pflegen, zu Koppeln, Peilungen einzutrage und den neuen Kurs in der Seekarte einzutragen.
Bleibt dran.