Praktische Prüfung

Für die Vorbereitung zur praktischen Prüfung haben wir hier ein paar Informationen zu den Manövern und die notwendigen Kommandos hier zusammengestellt.

Ablegen

Vor dem Ablegen stell Dir folgende Fragen:

  1. Wo kommt der Wind her und wie stark wirkt dieser
  2. Welche Festmacher sind wie in Gebrauch

Es ist wichtig, dass der Schiffsführer (also der Prüfling) klare Kommandos gibt und ebenso ist es wichtig, dass alle Kommandos klar wiederholt werden und die Arbeiten sind fertig zu melden. Die entsprechenden Kommandos findet Ihr nachfolgend.

Wind von vorn

  • „Klarmachen zum Ablegen“
  • „Heck abfendern, Achterleine lösen, Achterspring auf Slip“
  • Achterspring ist klar
  • Rückwärtsgang einlegen und warten bis vorn frei, dann Leerlauf
  • „Achterspring los und ein“ – wenn die Leine eingeholt ist „Boot ist frei“
  • Vorwärtsgang
Achterspring, Achterleine nach vorn an Land fest gemacht

Wind von achtern/Auflandiger Wind

  • „Klar zum Ablegen durch Eindampfen in die Vorspring“
  • „Vorspring auf Slip und Bug abfendern“
  • „Achterleine los“
  • Vorwärtsgang einlegen und warten bis achtern frei, dann Leerlauf
  • „Vorspring los und ein, Achtern frei?“ – wenn Leine eingeholt und Achter gechecked – „Boot ist frei, achtern klar“
  • Rückwärtsgang
Vorspring, Vorleine nach hinten an Land fest gemacht

Ablandiger Wind

  • „Klar zum Ablegen“
  • „Vorleine auf Slip und Bug abfendern“ oder „Achterleine auf Slip und Heck anfendern“
  • „Achterleine los“ oder „Vorleine los“
  • Abdriften lassen
  • „Vorleine/Achterleine lösen, Achtern frei?“ – wenn Leine eingeholt und Achter gechecked – „Boot ist frei, achtern klar“
  • Rückwärtsgang

Kurs steuern

  • Kommando: Gehen Sie auf Kurs …
  • „Neuer Kurs …“
  • Grösserer Kurs: Steuerborad steuern, Kleinerer Kurs: Backbord steuern
  • Rechtszeitig gegensteuern, bei Kurs: „Kurs … liegt an“

Peilung

Handpeilung mit Kompass: ausgestreckte Hände und ausreichender nicht zu grosser Winkel, Objekte über Peilstriche anvisieren

Deckspeilung:

  • Machen Sie eine Deckspeilung auf …
  • „Deckspeilung auf …“ – Steuer den Bug auf …
  • Kompass ablesen, „… peilt auf … Grad“

Aufstoppen

  • Stoppen Sie auf
  • „Ich stoppe auf“
  • Schalte in den Leerlauf
  • Rückwärtsgang einlegen (Achtung Schallsignalfrage: 3 kurze Töne) – wenn Du zu schnell bist gib kurz etwas mehr Gas rückwärts
  • Rechts/links peilen, wenn keine Bewegung, Leerlauf schalten: „Boot liegt“

ACHTUNG: Wenn Du vergisst, in den Leerlauf zu schalten, fährst Du irgendwann rückwärts, also den Gegenkurs. Der Gegenkurs ist der angezeigte Kompaßkurs – 180°

Wenden auf engstem Raum

Aussenborder:

  • Steuer zum Wind
  • Rückwärtsgang einlegen (Achtung Schallsignalfrage: 3 kurze Töne)
  • 90 Grad, Leerlauf
  • Steuer in die andere Richtung
  • Vorwärtsgang
  • 180 Grad, Leerlauf

starre Welle:

  • hart Steuerbord
  • Vorwärtsgang einlegen, kurzer Push
  • Leerlauf
  • kurz Rückwärtsgang einlegen, Radeffekt nach Backbord
  • Leerlauf
  • Vorwärtsgang
  • usw. bis Wende vollständig

Mensch über Bord

  • Mensch über Board an Steuerbord/Backbord
  • Kommando wiederholen, Leerlauf, hart Steuerbord/Backbord, hinschauen
  • Wenn Boje querab, Crewkommandos (Ausschau halten, Rettungsmittel hinterherwerfen, Bootshaken bereit halten)
  • Gegen den Wind (also eventuell einen Bogen fahren) so langsam wie möglich so schnell wie nötig auf die Boje steuern
  • Wenn Boje am Bug, in den Leerlauf und Kommando zur Aufnahme geben („Boje an steuerbord/backbord aufnehmen“)

Hinweis: Wenn Ihr direkt auf die Boje steuert, erfolgt die Aufnahme an Backbord. Aus dem Steuerstand heraus kann aber auch die Aufnahme an Steuerbord sinnvoll sein. Ihr müsst das anhand der Peilung rechtzeitig angeben.

Anlegen

Gegen den Wind Anlegen ist besser, bei auflandigem Wind weniger Fahrt, früher parallel zum Steg gehen und die Drift nutzen.

  • „Klarmachen zum Anlegen an Steuerbord/Backbord“
  • „Fender ausbringen und Festmacher klarieren“
  • Im stumpfen aber möglichst spitzen Winkel anfahren – je nach Wind sind 45° ein Anhaltspunkt
  • Eine Bootslänge vorher steuern und Boot parallel zum Steg bringen, aufstoppen, Leerlauf. Ihr könnt auch früher bereits mit geringer Ruderlage nach Steuerbord vorsichtig prüfen, wie schnell das Boot dreht.
  • „Leinen über“

Bei Wind von vorn, Achterleine zu erst und dann Vorwärtsgang einlegen. Das Boot hat einen Radeffekt nach Backbord, das hilft beim Anlegen mit Backbord. Beim Anlegen mit Steuerboard darf nicht zu lang aufgestoppt werden.

Wenn das Boot nicht parallel genug ist, kann bei harter Ruderlage und kurzem Vorwärtspush korrigiert werden. Nicht zu lange warten!

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